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Während sich im diesjährige Frühjahr nahezu alle Berichterstattung in den Medien noch immer nahezu ununterbrochen mit der Corona-Pandemie und Impfkampagnen beschäftigen, rollt vielleicht die nächste Katastrophe auf uns zu. Doch der Großteil der Deutschen Bevölkerung nimmt diese Gefahr aber ganz anders wahr. Nach Wochen der Isolation dürfen endlich die ersten Gaststätten, Bars, Sportvereine und Innenstädte wieder ihren Betrieb aufnehmen. Und natürlich dauert es nicht lange, bis die gewohnten Menschenmassen langsam aber sicher wieder Einzug in die Innenstädte halten und die Parkbänke besiedeln – natürlich nur mit Mindestabstand und einem frisch gezapftem Eis von der Eis-Ausgabe des Lieblings-Italieners. Sobald uns das Eis aber wieder in rasantem Tempo vor die Füße tropft, ahnen wir vielleicht, dass uns wieder ein warmer Sommer bevorsteht. Das wirft die Frage auf: Wird 2021 das nächste Dürrejahr? Oder erwartet uns vielleicht doch eher ein verregneter und kühler Sommer?

Wie zunehmende Dürren unsere Ernährung bedrohen

Dürren sind kein Phänomen der Neuzeit. Denn schon seit Anbeginn der Wetteraufzeichnungen und auch weit darüber hinaus war die Menschheit immer wieder mit Dürren konfrontiert, die ganze Ernten vernichtet oder zumindest deutlich ausgedünnt haben. Denn wenn Niederschlag und Temperatur absolut nicht in die Karten der Landwirte, Bauern und Nahrungsmittelproduzenten spielen, kann gerade in Regionen mit schlechter Wasserversorgung für die künstliche Bewässerung der Flächen ein Ernteausfall drohen. In den meisten Fällen lässt sich aber ohnehin nur schwierig mit einer arbeits- und kostenintensiven künstlichen Bewässerung ein mangelnder Niederschlag kompensieren.

Der Grund dafür liegt in der Wasseraufnahme des Bodens. Signifikante Mengen an Grundwasser werden nur in den Winter- und Früjahrsmonaten aufgebaut, wenn das Wachstum der Pflanzen und die Verdunstung noch nicht auf Hochtouren läuft. Sobald die Temperaturen ab März steigen und die nächste Vegetationsperiode einsetzt, wird der Großteil der ab diesem Zeitpunkt anfallenden Niederschläge direkt verdunstet – über den Boden oder die Vegetation. Bleibt also nur die Hoffnung auf ausreichend Niederschläge im Frühjahr, damit der Boden in den Sommermonaten von den Wasser-Reserven zehren kann.

Allerdings kann längst nicht jeder Boden ausreichend viel Feuchtigkeit speichern. Gerade die sandhaltigen Böden in Mitteldeutschland benötigen regelmäßigen Niederschlag, um den Wasserbedarf in landwirtschaftlichen Kulturen erfüllen zu können. Bleibt dieser aus, steht wieder einmal eine ganze Ernte auf dem Spiel. Und mit Ihr auch die Existenzen der Landwirte und in letzter Instanz die Sicherheit unserer Ernährung. Denn das Problem Dürre betrifft nicht nur vereinzelte Landwirte, sondern das ganze Land und im Zweifel auch ganz Europa.

Steigende Gemüsepreise als Indikator für knappe Ernten?

Leere Regale in den Supermärkten sind für uns kaum mehr vorstellbar. Wir sind es gewohnt, dass die Gemüse- und Obst-Regale der großen Discounter stets mit den vielfältigsten Sorten aus aller Welt gefüllt sind. Egal ob lokales Bio-Gemüse, Bio aus EG-Landwirtschaft oder konventionelles aus holländischen Gewächshäusern oder spanischen Folientunneln – an ein knappes Angebot war höchstens zu späten Abendstunden kurz vor langen Feiertags-Wochenenden zu denken.

Spätestens mit dem bevorstehenden Corona-Shutdown im März hat sich das grundlegend geändert. Auch wenn zunächst vermehrte Hamster-Käufe von haltbaren Lebensmitteln und zu guter letzt auch Obst und Gemüse dazu führte, dass die ungewöhnlich hohe Nachfrage das Angebot weitestgehend reduzierte, kam sogar der Nachschub ins Stocken. Die europäischen Grenzen waren weitestgehend geschlossen, die Einreise von Saisonarbeitskräften untersagt.

Den Landwirten steht in der arbeitsreichen Frühjahrszeit also nur ein Bruchteil des Personals zur Verfügung. Das bedeutet auch, dass die Aussaat und der Anbau von vielen Kulturpflanzen mit Standgas abläuft. Zum Teil müssen Landwirte gänzlich auf die Neusaat verzichten, weil schlichtweg nicht ausreichend Personal für die Arbeit zur Verfügung steht. Mit gravierenden Auswirkungen für die bevorstehende Ernte.

Schon jetzt wird deutlich, dass regionale und arbeitsintensive Früchte und Gemüse-Sorten wie Spargel oder Erdbeeren deutlich im Preis gestiegen sind. Laut Statista stieg der Verbraucherpreisindex für Gemüse in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im April um rund 20%. Auch wenn das ein Durchschnittswert ist, lässt er sich in der alltäglichen Praxis leider nur zu oft verifizieren. Während ein Kilo Paprika oder Zucchini beim Discounter inzwischen rund 4-5 Euro kostet, können Brokkoli, Blumenkohl und Co. hier noch einmal deutlich draufsatteln. Steigende Gemüsepreise sind also kein Märchen, sondern spiegeln sich auch unmittelbar im eigenen Geldbeutel wieder.

Wird 2021 das nächste Dürrejahr?

Auch wenn das aktuelle Frühjahr eher mit überdurchschnittlichen Niederschlag zu kämpfen hatte, deute viel darauf hin, dass wir uns auch im Jahr 2021 wieder auf kritische Zeiten einstellen müssen. Denn in vielen Regionen Deutschlands betrug der Niederschlag im April 2020 weniger als 15 Liter pro Quadratmeter, im Jahr 2021 immerhin schon wieder 35 Liter. Im Vergleich: Das vieljährige Mittel beträgt hier rund 58 Liter! Und hier sind bereits einige Dürrejahre eingerechnet.

Die wenigen intensiven Regentage aus Januar und Februar reichen kaum aus, um den Grundwasserspiegel signifikant zu stabilisieren. Damit wird schon jetzt klar, dass auch dieses Jahr wieder von Trockenheit und Wasserknappheit geprägt sein wird, die insbesondere an der Landwirtschaft nicht vorbeiziehen wird. Nur wenn Erzeuger die Kosten für intensive Bewässerung auf den Verbraucher umlegen können, ist es für sie möglich, eine arbeitsintensive Bewässerung aufrecht zu erhalten – doch das funktioniert nur bei geeigneten Flächen. Wir können uns also darauf einstellen, dass die Gemüsepreise bis zum Jahresende hin weiter steigen werden. Und das hat nicht nur mit dem unaufhaltsamen Drucken von EZB-Noten zu tun, sondern ganz einfach mit zu wenig Regen.

Umso besser, wenn du dir rechtzeitig Gedanken um eine alternative Versorgung machst, wenn du auf frische und biologisch angebaute Lebensmittel nicht verzichten willst. Bereits mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln kannst du mit einem Hochbeet in deinem Garten oder Terrasse und Balkon selber Lebensmittel anbauen, die dich zumindest ein Stück weit unabhängig vom Gemüseregal deines Discounters machen. Egal ob Tomaten, Salate, Spinat, Zucchini oder sogar Kartoffeln – mit unserem Urban Farming Guide lernst du im Handumdrehen, wie du deinen eigenen smarten Garten gestaltest. Sogar ganz ohne grünen Daumen!

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