Ein eigenes kleines Apfelbäumchen pflanzen, das mit den Jahren zu einem kräftigen Apfelbaum heranwächst und viele Früchte trägt, ein Birnenbaum, der zur Selbstversorgung beiträgt und jeden Tag im Herbst dein Müsli aufwertet. Ein Vorhaben, das immer mehr Menschen teilen. Schließlich zählen Apfel, Birne und Zwetschge nicht nur zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschen Gärten, sondern werden auch als willkommener und gesunder Snack angesehen, der nicht nur für Müsli, Kuchen und Co die ideale Grundlage bildet. Mit diesen 7 beliebtesten Obstbäumen für den eigenen Garten kannst du dich sogar ein Stück weit unabhängig vom Obstregal im Supermarkt machen!
Wer einen Obstbaum in seinem eigenen Garten hat, muss sich um lange Transportwege, CO2-Ausstoss und Plastikverpackungen keine Sorgen mehr machen. Pflegen, pflücken, genießen. Was so vielversprechend klingt, kann auch als Anfänger in der Selbstversorgung umgesetzt werden. Zur Selbstversorgung mit Obst gehört zwar einiges an nötigem Grundlagenwissen, dass du dir jedoch schnell aneignen kannst.
Beliebtesten Obstsorten: Obstanbau mit Leidenschaft
Spätestens, wenn du für dein morgendliches Müsli nicht mehr an den Obstkisten beim Discounter, sondern an deinem Apfelbaum rütteln musst oder die reifen, saftigen Kirschen nicht mehr aus dem Nachbarsgarten, sondern aus deinem eigenen Garten kommen, weißt du schnell, dass sich die Mühe gelohnt hat. Hast du schon einmal in eine fruchtige Aprikose gebissen, die bis zum idealen Reifezeitpunkt an Ihrem Stamm in sonniger Lage ihr feines Aroma gebildet hat? Absoluter Hammer. Wer seinem Garten einen Hauch Exotik schenken möchte, der baut sein eigenes Orangenbäumchen an oder setzt auf den Anbau von Physalis. Die Obstgehölze zeigen sich bunt und vielversprechend und bieten das wahre Geschmackserlebnis für dich und deine Familie.
Denn die süßen Früchte werden nicht nur gerne von großen Tieren vernascht, sondern auch jenen Hobbygärtnern, die sich mit der Thematik der Obstsorten eingehend beschäftigen. Der feine, süße Geschmack einer Birne inspiriert den Gaumen. Der Jonagold-Apfel mit seinen roten Backen, verleitet zum Hineinbeißen. Der eigene Nussbaum lässt viele Besitzer zum fleißigen Nussknacker werden. Hobbygärtnern, wie du einer, dem wird es wichtig sein, dass die Obstbäume reichlich Früchte tragen, damit die jährliche Ernte ein voller Erfolg wird.
Auf die Größe kommt es an: Fruchtbarkeit ist eine Sache des Alters
Die Ideale Welt: Einen beliebten Obstbaum pflanzen, etwas pflegen und schneiden und schon kann man im Herbst die ersten Früchte ernten und sogar bei den Freunden (Anerkennung) abkassieren. Doch ist das so einfach? Leider nicht. Denn wann ein Obstbaum Früchte trägt, hängt maßgeblich mit dem Alter und der gepflanzten Obstsorte ab. Mitunter muss die erste Ernte etwas langwieriger geplant werden. Aber was ist zu beachten?
Kleinen Obstbaum pflanzen vs. fertigen Obstbaum kaufen
Was du direkt zu Beginn wissen musst: Es gibt wesentliche Unterschiede bei Obstbäumen, die sich vor allem auf den Ertrag und den Zeitpunkt der ersten Ernte beziehen. Denn nicht immer gilt: Obstbaum pflanzen und sofort abkassieren.
In den seltensten Fällen wirst du einen Obstbaum aus dem Samen anziehen. Das Vorhaben kann zwar funktionieren, aber viele Jahre oder gar Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Und da auch die Obstbäume, die du im Gartencenter, Baumarkt oder direkt in der Baumschule kaufen kannst, irgendwo mal als kleine Jungpflanze oder Sämling angefangen haben, steckt auch hinter den kleinen Obst-Stämmchen aus dem Gartenmarkt so einiges an „Erziehung“.
Das ist auch nötig. Denn selbst die hier aufgeführten beliebtesten Obstbäume benötigen meist 3 bis 5, teilweise sogar 10 Jahre, bis der erste richtige Fruchtansatz gebildet bzw. die Fruchtreife erreicht wird. Du musst dir am Anfang also genau überlegen, ob du ein kleines Obst-Stämmchen für wenige Euro im Baumarkt kaufen willst (und dann viele Jahre wartest) oder mit einer Baumgröße startest, die bereits im zweiten Jahr Frucht bildet.
Hier erklären wir die Unterschiede zwischen Ballen- und Containerpflanzen
Wann tragen Obstbäume zum ersten Mal Früchte?
Diese Besonderheit lässt sich am Apfelbaum sehr gut veranschaulichen. Denn die wenigsten Apfelsorten tragen bereits im jungen Alter Früchte. Zunächst ist zu beachten, dass der Baum je nach Wuchsqualität (Hochstamm, Halbstamm, aufrechter Strauch / Solitärstrauch) bereits in der Baumschule mehrfach verpflanzt wurde, damit die Wurzeln sich adäquat ausbilden und einen Ballen halten. Dieses mehrfache Verpflanzen versetzt den Apfelbaum jedoch in Stress, was dazu führt, dass er seine Energie zunächst in den Aufbau von neuem Wurzelwerk investiert und weniger in den Fruchtansatz. Erst wenn der Apfel in den Garten eingepflanzt wird, kann die eigentliche Anwachsphase (der Wurzeln) beginnen und ein Fruchtansatz innerhalb der ersten ein bis zwei, eher drei Jahren nachziehen, sobald die Wurzel neu ausgebildet sind und “ordentlich Ressourcen” liefern können.
Doch wie schon erwähnt – viele Apfelsorten tragen erst nach rund 5 bis 10 Jahren Früchte. Und das auch nur, wenn die Bestäubung funktioniert. Und es kann gut sein, dass das auch mal nicht der Fall ist. Schließlich sind Apfelbäume Fremdbefruchter. Das heißt: Es benötigt eine andere Sorte, um den Apfel zu befruchten. Ein Apfelbaum kann sich nicht selbst befruchten. Zudem kann er sich auch nicht durch die Bestäubung anderer Pflanzen gleicher Sorte befruchten. Es sind also sog. Fremdbefruchter nötig, damit sich aus der Apfelblüte ein knackiger Apfel entwickeln kann. Das ist auch der Grund, warum du idealerweise dann immer direkt zwei unterschiedliche Sorten pflanzen solltest, wenn du einen adäquaten Apfelertrag haben möchtest.
Damit du noch eine Vorstellung darüber erhältst, wie alt dein Apfelbaum überhaupt ist, hier mal ein kleines Beispiel (es handelt sich um Schätz- und Erfahrungswerte):
- Apfelbaum mit 8-10 cm Stammumfang ist etwa 4 bis 5 Jahre alt
- Apfelbaum mit 10-14 cm Stammumfang ist etwa 5 bis 6 Jahre alt
- Apfelbaum mit 14-16 cm Stammumfang ist etwa 7 bis 8 Jahre alt
Wie du siehst, bedarf es also durchaus etwas an Zeit, bis aus einem besenstildicken Apfelbaum ein knackfrischer Apfel hervorgeht.
Obstbaum ist nicht gleich Obstbaum – Unterschiede bei Obstbäumen erkennen
Natürlich wäre es einfacher, wenn wir immer nur einheitlich von “Obst” sprechen. Doch es gibt entscheidende Unterschiede zwischen den beliebtesten Obstbäumen, die wir an dieser nicht unter den Tisch fallen lassen wollen! Schließlich musst du ja irgendwann auch mal das Fachjargon der Gärtner beherrschen, wenn du in Sachen Selbstversorgung in deiner Nachbarschaft die Führungsrolle einnehmen willst.
Kernig Genossen: Das Kernobst
Apfel, Birne sowie Quitten oder sogar die Eberesche gehören zum Kernobst und sind in der Familie der Rosengewächse angesiedelt. Die eigentliche Frucht wird dabei sogar als Apfelfrucht bezeichnet. Es sind pflegeleichte Obstsorten, die in jedem Garten gedeihen, wenn der richtige Standort dafür gefunden ist. Obstbäume, die zum Kernobst zählen, wissen ihren sonnigen und windgeschützten Platz zu schätzen. Die Pflanzzeit für diese Bäume ist in den Herbstmonaten vorgesehen. Ein kleiner Geheimtipp am Rande: Je sonniger der Platz für den Apfel- und Birnenbaum ausgewählt wurde, umso süßer gestalten sich die Früchte. Beim Einpflanzen ist immer ein wenig Kompost oder Humuserde ratsam.
Damit die Wurzeln einen guten Kontakt zum Erdreich haben, ist es sinnvoll, dieses leicht aufzulockern sowie Verdichtungen zu beseitigen und schon kann der Stamm des jungen Baumes in den Boden gepflanzt werden. Damit das Bäumchen ausreichend Halt findet, können zwei bis drei Baumpfähle in den Boden geschlagen werden. Ein Strick aus Naturfasern bzw. Kokosgarn wird für die Fixierung der Baumpfähle an dem jungen Baum genutzt und schon ist die Anpflanzung des Apfelbaums fachgerecht ausgeführt. Natürlich ist eine regelmäßige Bewässerung gerade nach dem Einpflanzen von essentieller Bedeutung, da frisch gepflanzte Obstbäume im ersten Jahr noch kein ausgeprägtes Wurzelwerk haben, mit dem sie Wasser aus dem umgebenden Boden ziehen können.
Steinobst: Weiche Schale, harter Kern!
Süß- sowie Sauerkirschen, Zwetschgen, Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche, sie alle gehören zum Steinobst. Auch die tropische Avocado schließt sich diesen Früchten an. Der Anbau von Steinobst ist keine schwierige Aufgabe und für dich als Hobbygärtner gut umsetzbar. Beim Anbau darf auf die Südlage im Garten vertraut werden. Denn Steinobst braucht neben ausreichend Wärme sowie Sonne auch ausreichend Schutz gegen Wind und Wetter. Die Wurzeln von Steinobst zeigen sich empfindlich, daher darf der Boden vorab mit Kompost und Sand aufgelockert werden.
Zitrusfrüchte: Sauer im Geschmack, beliebt im Anbau
Der Obstanbau von heute hält viel mehr bereit als den Apfel, die Birne oder die Sauerkirsche. Immer beliebter werden auch die Zitrusfrüchte im heimischen Garten. Sie schenken dem gärtnerischen Anwesen mediterranes Flair. Deshalb verewigen sich immer mehr Zitronen-, Clementinen- und Apfelsinen-Bäume im heimischen Garten. Pampelmuse, Pink Grapefruit, Pomelos, und Kumquat machen das Sortiment vollkommen und überzeugen mit ihrer Säure.
Da all die Zitrusfrüchte aus südlichen Gefilden stammen, ist die Platzwahl umso wichtiger. Es sind Südfrüchte, die auf einen durchlässigen, leicht sauren Boden gepflanzt werden möchten. Mit etwas Kalk, Kompost und Mineralgehalt sind die idealen Bodenverhältnisse für Zitrusfrüchte schnell geschaffen. Frost setzt vielen Zitrusfrüchten allerdings hart zu, da Zitrusfrüchte sehr frostempfindlich sind, wenn sie Väterchen Frost ungeschützt ausgesetzt sind. Das Gießen kann dabei aber genügsam mit dem Regenwasser aus der Tonne erfolgen, wenn keine bessere Bewässerungsmethode verfügbar ist.
Tropenfeeling angesagt: Exotische Obstsorten
Auf ein ganz besonderes Geschmackserlebnis kannst du bei Kaki, Mango, Papaya und Co. hoffen. In der Nähe des Äquators finden sich die exotischen Obstgehölze in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Die mediterrane Wärme und hohe Sonneneinstrahlung bekommen diesen Obstsorten gut, denn Sonne und Wärme sorgen für die nötige Zuckerbildung und lassen die Früchte aromatisch heranreifen.
Die Exoten können durchaus im eigenen Garten angepflanzt werden, sofern ein sonniger, geschützter Standort verfügbar ist (z.B. an der Hauswand in Südlage), aber im Winter muss für sie ein warmer und frostfreier Platz sicher sein. Denn nur so kann ihr Bedürfnis nach Wärme gestillt werden. Das Motto für exotische Obstbäumen im eigenen Garten: Sonne satt. Die Bodenbedingungen dürfen sich kalkarm zu erkennen geben. Das Wasser aus der Regentonne ist ideal für das mäßige Bewässern, denn die Exoten lieben es weder zu nass noch zu trocken, Staunässe ist überhaupt nicht ihr Ding.
Die 7 beliebtesten Obstbäume für deinen Garten
Welches Bäumchen darf in deinem Garten im Frühling erblühen und seine Knospen weit öffnen, damit es in der Sommer- und Herbstzeit für eine satte Ernte sorgt? Es gibt Obstbäume, da kann kein Hobbygärtner widerstehen. Denn schließlich besagt ein altes Sprichwort: Ein Mann soll einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und ein Kind zeugen. Bei der Wahl des Baumes tun sich Mann und Frau nicht schwer, denn wenn ein Baum gepflanzt wird, dann soll es ein Obstbaum sein, der eine reiche Ernte beschert.
#1 – Der Apfelbaum: Der Klassiker unter den Obstgehölzen
Was wäre ein Obstgarten ohne den Apfelbaum? Nicht vollständig. Schließlich gilt der Kulturapfel (Malus domestica., Synonym: Pyrus malus L) als der bekannteste und wichtigste Obstbaum unter den Obstkulturen. Da wundert es nicht, dass der Apfelbaum Position 1 unter den beliebtesten Obstsorten einnimmt. Dass der Kulturapfel nicht nur lecker schmeckt, sondern auch auf dem Stamm schön anzusehen ist, ist kein Geheimnis. Von diesem Kernobstgewächs gibt es unzählige Sorten. In Deutschland existieren bereits mehr als 2.000 Apfelsorten. Das Angebot ist also riesig.
Die bekanntesten Apfelsorten:
- Topaz: Ein knackiger Apfel, er sich saftig und süß in seinem Geschmack auszeichnet. Wer den direkten Apfel-Genuss vom Baum erleben möchte, der darf sich für den Topaz entscheiden. Zudem ist bei dieser Apfelsorte eine reiche Ernte sicher.
- Boskop: Er besticht durch seinen säuerlichen Geschmack und bietet eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Der Boskop ist die Frucht, die sich bereits als Bratapfel einen Namen gemacht hat.
- Pinova: Dieser Apfel überzeugt mit seinem Ernteertrag. Zudem stellt ein Pinova Apfelbaum kaum Ansprüche. Eine pflegeleichte Sorte also, die in jedem Garten gedeiht.
- Elstar: Diese Apfelsorte zeigt sich goldgelb mit roter Marmorierung. Der Elstar besticht mit seinem süßen, aromatischen Geschmack. Auch die Lagerfähigkeit ist gegeben.
- Jonagold: Wusstest du, dass es sich beim Jonagold um eine ursprünglich belgische Apfelsorte handelt? Der süße, leicht säuerliche Geschmack konnte gewiss schon einmal deine Geschmacksnerven inspirieren. Schließlich überzeugen diese Früchte mit ihrem festen, saftigen Fruchtfleisch und ihrem aromatischen Aroma. Wer diesen Apfel lagern möchte, der packt ihn einfach in eine Holzkiste und kann damit sicher gehen, dass er eine gute Lagerfähigkeit besitzt.
Wenn du bedenkst, dass jeder durchschnittliche Bundesbürger in Deutschland 25 kg Äpfel im Jahr verspeist, dann wurde Topaz, Elstar, Jonagold und Co bestimmt auch schon von dir verkostet.
#2 – Der Birnenbaum: Sanfte und süße Versuchung im Garten
Der Birnenbaum erlangt Rang 2 bei den beliebtesten Kernobstsorten der Deutschen. Er findet sich nicht nur am Obstteller ein, auch als hochprozentiger Schnaps konnte schon die eine oder andere Sorte von sich überzeugen. Was die Birnenfrucht so legendär macht, ist ihr süßer, sanfter sowie saftiger Geschmack. Die Kulturbirne (Pyrus communis) ist ein Kernobstgewächs, das schon viele Hobbygärtner für sich entdeckt haben und sie gehört mit Sicherheit zu den beliebtesten Obstbäumen im heimischen Garten.
Die bekanntesten Birnensorten:
- Die Williams Christbirne: Sie ist mitunter die bekannteste und beliebteste Sorte. Die großen Früchte besitzen einen süß-säuerlichen Geschmack, daher ist sie für den frischen Verzehr bestens geeignet. Die Erntezeit erfolgt im August und September und das Aroma besticht durch Süße. So schmeckt der Sommer.
- Clapps Liebling: Eine sehr beliebte Sommerbirne, die sich in ihrer Haltung anspruchslos zeigt. Pyrus communis, wie die lateinische Bezeichnung der Kulturbirne lautet, kam über den großen Teich zu uns und seither bereichert sie die heimischen Gärten mit ihrem regelmäßigen und hohen Ertrag. Mitten im Sommer darf die gelbgrüne Frucht geerntet werden. Sie wird hart geerntet, bevor die Genussreife gegeben ist. So darf Clapps Liebling bei richtigen Lagerbedingungen 10 Tage oder mehr gelagert werden.
- Die Herbstbirne Conference: Sie zeigt sich robust, daher darf sie sich zu den meistangebauten Birnensorten zählen. Der hohe sowie regelmäßige Ertrag zeichnet sie zusätzlich aus. Ihr Geschmack erzeugt den perfekten Mix zwischen Süß und Sauer. Aus diesem Grund wird Pyrus communis Conference immer wieder gerne angebaut. Ein anspruchsloser Birnenbaum, deren Früchte für den Rohverzehr gleich gut geeignet sind, wie für die Weiterverarbeitung.
#3 – Der Kirschbaum: eine Besonderheit im Garten, egal ob die Früchte süß oder sauer schmecken
Gut Kirschen essen kann jener, der in seinem Garten einen Kirschbaum gepflanzt hat und dieser eine reiche Ernte trägt. Ob eingemacht oder zum frischen Verzehr, das runde – meist rote – Steinobst ist sehr beliebt in Deutschland. Aber nicht nur die Menschen haben die Kirschen zum Essen gerne, auch die Vogelwelt bedient sich gerne daran, wenn die Früchte reif sind. Daher sollte in späterer Folge unbedingt ein Schutznetz angebracht werden, damit der Heißhunger der Vögel auf die süßen Früchte gestillt wird. Möglicherweise hält das auch den ein oder anderen gierigen Nachbar vom Fruchtklau ab. Ob Süßkirsche (Prunus avium) oder Sauerkirsche (Prunus cerasus) – ist für den Ertrag recht gleichgültig – der einzigartige Geschmack zeichnet beide aus.
Die bekanntesten Kirschensorten:
- Die Süßkirsche Regina: Sie ist eine Knorpelkirsche, die mit ihrem aromatischen Aroma von sich überzeugen kann. In den Monaten April und Mai zeigt sie kleine, weiße Blüten, die einen harmonischen Duft erzeugen. Im Juli und August steht die Erntezeit der Regina Kirsche an. Große, rot glänzende, herzförmige Kirschen warten dann, dass sie geerntet werden.
- Die Süßkirsche Große Prinzessin: Bist du auf der Suche nach einem guten Bestäuber für andere Kirschen, dann hast du mit dieser Süßkirsche eine gute Wahl getroffen. Die würzige Knorpelkirsche trägt große Früchte in Herzform. Die Große Prinzessin weist eine gelbe Farbe mit einer hellroten Musterung auf.
#4 – Der Aprikosenbaum: das süße Kernobst aus dem Mittelmeerraum sucht die passende Südlage
Charakteristisch für die Aprikose (Prunus armeniaca) ist ihr harter Kern und ihre samtige Schale. In sonnigen Regionen unseres Landes ist der Gedeih sicher. Ein Aprikosenbaum (im österreichischen Raum meistens als “Marille” bezeichnet) braucht sonnige Aussichten und eine geschützte Lage, am besten eine sonnige Südlage, ist genau richtig für die Aprikose, die sich anhand des verführerischen Geschmacks auszeichnet.
Ein Aprikosenbäumchen sollte nicht frei gepflanzt werden, denn so ist kein Schutz gegen Wind und Wetter gegeben und eine erfolgreiche Erntesaison lässt vergebens auf sich warten. Gerne kann eine Aprikose auch an der Hauswand gepflanzt werden. Hat sich die Hauswand dem Süden zugewandt, ist der optimale Platz bereits gefunden. So kann das Aprikosenbäumchen die Sonnenwärme speichern und diese für seine Früchte nutzen.
Tipp: Die Aprikosen erst ernten, wenn sich die Schale minimal eindrücken lässt, das Fruchtfleisch also weicher wird. In diesem schmalen Zeitfenster von meistens nur 2-3 Tagen entfaltet die Frucht ihr maximales Aroma. Aber aufpassen: Wenn du zu lange wartest, wird die Frucht faulig und fällt ab.
Die bekanntesten Aprikosensorten:
- Die Ungarische Beste: Das ist eine sehr alte Sorte, die immer noch unheimlich beliebt ist. Sie beschert eine reiche Ernte, die mittelgroße und feste Früchte mit sich bringt. Wenn du in das hellorange Fruchtfleisch beißt, wirst du das aromatische Geschmackserlebnis umgehend erkennen können. Die robuste, alte Sorte kommt aus Ungarn, darum auch der Name. Die Ungarische Beste ist für frischen Verzehr gedacht, dass die festen Früchte auch Marmeladen, Säfte und Kuchen verfeinern, ist kein Geheimnis. Für die Weiterverarbeitung ist die Ungarische Beste ausgezeichnet geeignet, da sich ihr Stein einfach lösen lässt.
- Der Compacta: Hält der Name, was er verspricht? Ja, das tut er! Denn diese Aprikosenart zeigt sich widerstandsfähig und auch die Frosthärte zeichnet diese Frucht aus. Wird nach einer schwach wachsenden Sorte gesucht, die mit ihren aromatischen Früchten überzeugen kann, dann ist die Aprikose Compacta für viele die erste Wahl. Diese Aprikose überzeugt in vielerlei Hinsicht, wenn andere Sorten keinen Ertrag aufweisen, weil sich der Frühling mit seinen Temperaturen zu kalt gezeigt hat, so trägt der Compacta noch immer viele ovale Früchte.
#5 – Der Zwetschgenbaum: Direkte Verwandtschaft mit der Pflaume
Die Zwetschge (Prunus domestica) hat im europäischen Raum seinen festen Platz eingenommen. Sie stellt keine großen Ansprüche an die Umgebung. Ein sonniger und warmer Standort im Garten reicht aus, damit sich die Zwetschge so richtig wohlfühlt. Zudem sin Zwetschgen den Pflaumen zum Verwechseln ähnlich, denn die Unterschiede sind nur geringfügig. Kein Wunder: Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen. Diese beliebten Obstsorten stammen beide möglicherweise von der wilden Kirschpflaume (Prunus cerasifera) und der Gewöhnlichen Schlehe (Prunus spinosa) ab und zählen zur der Familie der Rosengewächse.
Die bekannten Zwetschgenarten:
- Die Hauszwetschge: Sie ist eine altbekannte, deutsche Zwetschgensorte, die bereits in vielen heimischen Obstgärten zu finden ist. Denn die späte Sorte überzeugt mit ihrem süßen und würzigen Aroma. Deshalb ist diese Zwetschge sehr beliebt für den frischen Verzehr, aber auch beim Backen sowie beim Kochen erfüllt die Frucht ihren Zweck. Die kleine dunkelviolette Frucht leuchtet unverkennbar vom Baum. Das Fruchtfleisch zeigt sich besonders saftig. Die ertragreiche Ernte erfolgt in den Monaten September und Oktober.
- Die Zwetschge Haganta: Diese Obstsorte überzeugt mit ihren großen, blauen Früchten. Das Fruchtfleisch zeigt sich gelb, das Aroma ist süß, wenn die Erntezeit im September ansteht. Der Ertrag ist vielversprechend und auf die gute Lösbarkeit des Steins ist Verlass. So ist diese Frucht nicht nur für den frischen Verzehr, sondern auch für die Speisezubereitung bestens geeignet.
#6 – Der Walnussbaum: harte Schale, weicher Kern und mehr als nur Eichhörnchen-Futter
In einem großen Garten darf der Walnussbaum (Juglans regia) nicht fehlen. Das Gehölz gibt sich als sommergrüner Laubbaum zu erkennen, bei dem die Früchte im Spätsommer heranreifen. Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Öle, all diese Inhaltsstoffe beinhaltet die Walnuss, die keine großen Ansprüche stellt. Das mag mitunter ein Grund sein, warum sich der Anbau von einem Walnussbaum immer schon bewährt hat.
Die bekanntesten Walnussarten:
- Die Weinheimer Walnuss: Sie überzeugt anhand ihres aromatischen Geschmacks, den die mittelgroßen Nüsse bei ihrer Ernte bieten. Bei diesem Wallnussgehölz handelt es sich um eine sehr robuste und pflegeleichte Sorte.
- Die Walnuss Mars: Schmackhafte Nüsse können von diesem Walnussgehölz geerntet werden. Aber nicht nur anhand des Geschmacks können diese Nüsse überzeugen, denn sie haben auch eine kompakte Größe und lassen sich gut aus ihrer Schale lösen. Spätfrost kann der Walnuss Mars nichts anhaben, sie ist robust. Ein Stamm, der sich kraftvoll zeigt und eine Höhe, die bis zu 6 Meter erreichen kann, zeichnen diesen Nussbaum aus.
#7 – Der Zitronenbaum: sauer macht lustig, auch bei der Gartenarbeit
Der Zitronenbaum (Citrus limon) schließt sich der Familie der Rautengewächse an und gehört zu den beliebtesten Exoten für den heimischen Garten. Synonym wird der Zitronenbaum auch gerne als Limonenbaum, Zitrusbaum oder einfach nur als Citrus bezeichnet. Citrus limon darf dabei auf eine 1000-jährige Tradition in seinem Ursprungskontinent Asien zurückblicken. Dennoch gedeiht die Frucht in unseren Breiten auch hervorragend, besonders im Wintergarten oder an sehr geschützten und sonnigen Standorten. Zitronenbäume sind übrigens Selbstbefruchter. Es reicht also aus, wenn die Pollen irgendwie an die Blütennarbe gelangen. Im Freien erledigt das gerne der Wind. Wer seinen Citrus im Wohnzimmer hält, kann also gerne mal mutwillig mit dem Staubsauger hängen bleiben. Das könnte dem Bäumchen helfen, seine eigenen Pollen breitflächig zu verteilen.
Die bekanntesten Sorten Zitronenbaum:
- Das Zitronen-Stämmchen Solitär: Saftige, saure Früchte machen sich auf dem Zitrusfrucht-Gehölz bemerkbar. Solitär bietet die Blüten- sowie die Fruchtbildung das ganze Jahr über. Dieser Zitronenbaum schafft es mit seinem intensiven Duftaroma an Urlaub in sonnigen Gefilden zu erinnern. Das mediterrane Feeling stellt sich vor der eigenen Haustür damit ein.
- Die Meyer-Zitrone: Diese Zitronengattung überzeugt mit ihrem einzigartigen Geschmack, der nach Honig und Thymian erinnert. Ein sehr mildes und süßliches Aroma zeichnet diese Zitronensorte somit aus. Auch die Schale der Meyer-Zitrone eignet sich für den Verzehr. Das Bäumchen zeigt sich immergrün und überzeugt mit seiner guten Wuchsform.
Fazit zu den beliebtesten Obstbäumen für den heimischen Garten
Dass Obst lecker und gesund ist, ist kein Geheimnis. Kommt dieses aus dem eigenen (BIO-) Garten, überzeugt das frische Obst noch viel mehr. Darum gehören die hier aufgeführten beliebtesten Obstsorten in jede vernünftige Planung für die Selbstversorgung. Schließlich schmecken die Kirschen aus Nachbars Garten nicht wirklich besser, als die eigenen. Apfel, Birne, Kirsche & Co aus dem eigenen Garten zeigen sich bei den richtigen Standortbedingungen schon nach wenigen Jahren als ertragreiche Investition in die eigene Obstplantage.
Wer nach etwas Abwechslung sucht, kann auch exotische Früchte zum Wachsen bringen. Bei der Gestaltung nehmen Obstbäume eine wichtige Rolle ein. Sie gelten als Blickfang im heimischen Grün und als Inspiration für die Jahreszeiten. Im Frühling steht das Obstgehölz in seiner Blüte. Der Sommer lässt die Früchte heranreifen, sodass bereits im Spätsommer / Herbst geerntet werden kann. Danach folgt die Färbung des Laubes und der Obstbaum wechselt sein Gewand, bevor er sich im Winter kahl und schneebedeckt auf die nächste Vegetationsperiode im Frühling vorbereitet.
Auch der kleinste Garten hat Platz für einen kleinen Obstbaum, der sich mitunter als Buschbaum oder Halbstamm zu erkennen gibt. Die Anzucht im Garten lockt nicht nur viele Nützlinge an, sie sorgt für ungespritzte Früchte, mit denen auch die eigenen Kinder, Enkel oder Kaffeegäste hervorragend versorgt werden können.