Von den Speisekarten vieler Restaurants sind sie seit einer Weile nicht mehr wegzudenken, und auch auf zahlreichen Fensterbänken bundesweit sprießen sie inzwischen in immer größerer Vielfalt: Microgreens, auch Mikrogrün genannt, gelten als eines der neuen Superfoods überhaupt und liegen absolut im Trend. Nicht nur in der Sterne-Gastronomie.
Wer Letzteren bislang verpasst zu haben glaubt und denkt, er habe Microgreens noch nie probiert, täuscht sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit. Tatsächlich handelt es sich um nichts anderes als um noch ganz junge Pflanzen, die – in jedenfalls einer Variante – wohl nahezu jeder schon in Kindertagen genascht haben mag: als Kresse nämlich – ja, genau, die leckeren kleinen Pflänzchen, die man in der Küche frisch abschneidet und dann zum Beispiel mit Quark auf dem Brötchen genießt.
So weit, so unspektakulär, denkst du? Weit gefehlt! Inzwischen nämlich ist um Microgreens ein echter Hype entbrannt – und das nicht umsonst: Neben Kresse sind inzwischen für Hobby- wie Profiköche auch die Microgreens ungezählter anderer Pflanzen in der Küche unverzichtbar geworden. Warum? Weil sie gesundheitlich so viele Vorteile und darüber hinaus geschmacklich so ungeahnte Vielfalt mit sich bringen, dass, wer sie einmal kennengelernt hat, kaum noch auf Microgreens verzichten mag. Auch wir würden in der Küche nicht mehr ohne Microgreens auskommen wollen – und haben deshalb alles für dich zusammengetragen, was du über die gesunden, schmackhaften Keimpflanzen wissen musst.
Microgreens, Keimsprossen und Keimpflanzen – Was sind die Unterschiede?
Inzwischen wird in zahlreichen Küchen eine solche Vielzahl von noch jungen, essbaren Pflanzen verwendet, dass man leicht den Überblick verlieren kann: Sind beispielsweise auch Soja- oder Mungosprossen Microgreens?
Die klare Antwort lautet: Nein. Denn obwohl die Begriffe Keimsprossen und Microgreens von vielen synonym verwendet werden, handelt es sich, genau genommen, um verschiedene Entwicklungsstadien derselben Pflanzen. Was genau sind also Keimsprossen und was sind Microgreens?
Das ist im Prinzip gar nicht so schwer zu unterscheiden: Während Sprossen als gekeimte Samen verzehrt werden, gibt man Microgreens ein wenig mehr Zeit zum Wachsen – nämlich so lange, bis aus den Keimen winzige Jungpflanzen geworden sind (daher auch der Zusatz „micro“), die bereits die ersten Keimblätter entwickelt haben – was, je nach Pflanze, in der Regel zwischen einer und drei Wochen dauert.
Während die Anzucht von Keimsprossen üblicherweise in Wasser stattfindet, verwendet man für den Anbau von Microgreens außerdem normalerweise Erde – und, noch ein großer Unterschied: Sind Microgreens erntereif, werden sie, im Gegensatz zu Keimsprossen, nicht vollständig gegessen, sondern knapp über dem Boden abgeschnitten.
Microgreens in der Küche verwenden: unzählige Möglichkeiten
Wer nun eine erste Vorstellung von Microgreens hat und glaubt, sie eigneten sich bestenfalls als Beigabe zu einem Kräuterquark, täuscht sich: Tatsächlich bringen Microgreens eine riesige Bandbreite an Geschmacksrichtungen mit sich, die von neutral/mild, über süßlich oder nussig bis hin zu säuerlich oder scharf bis pikant reicht.
Das wiederum führt dazu, dass sie inzwischen in unglaublich vielen Rezepten Verwendung finden: Nicht nur in Salaten, Bowls und Suppen, sondern auch in Smoothies, Omelettes oder Pestos, auf Wraps, Sandwiches, Pasta, Risotto oder Burgern, in Sushi oder Crêpes – die Vielfalt ist nahezu unendlich.
Übrigens machen sich Microgreens auch ganz hervorragend als Dekoration für deine Lieblingsgerichte – und bringen so neben neuen Geschmacksrichtungen auch jede Menge bunte Farbe auf den Teller!
Wie gesund sind Microgreens und Keimsprossen?
Ihren Ruf als Superfood genießen Microgreens nicht umsonst: Tatsächlich nämlich sind sie randvoll mit gesunden Vitaminen und Mineralien, die dich bei einer gesunden Ernährungsweise unterstützen und beispielsweise dein Immunsystem stärken können. Deren Verteilung unterscheidet sich logischerweise je nach Art der Pflanze, Studien haben – etwa im Falle von Brokkoli-Microgreens – aber ergeben, dass viele Microgreens im Verhältnis tatsächlich deutlich mehr gesunde Inhaltsstoffe mitbringen als ausgewachsene Pflanzen.
Manche Microgreens haben darüber hinaus noch ganz besondere Eigenschaften: So sind etwa in Radieschen oder Kapuzinerkresse gesunde Senföle enthalten, die unter anderem gegen Bakterien wirksam sein können. Insgesamt sind Microgreens also nicht nur knackfrische, schmackhafte Helfer, wenn es darum geht, deine Gerichte aufzupeppen, sondern sie können auch einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten!
Warum sind Microgreens so gesund?
Es ist vor allem ihr zartes Alter, das Microgreens so besonders gesund macht. Denn die Nährstoffdichte vieler Pflanzen ist gerade in diesem jungen Stadium ihrer Entwicklung extrem hoch. Hinzu kommen aber noch weitere Gründe: Wenn du deine Microgreens zu Hause ziehst, entfallen lange Lagerzeiten. Darüber hinaus werden Microgreens meist nicht gekocht, sondern roh verzehrt. Ihre wertvollen Nährstoffe werden also in vielen Fällen nicht durch Erhitzen zerstört und landen damit knackfrisch und bestens erhalten auf deinem Teller.
Warum man Microgreens selber anbauen und anziehen sollte
Ganz einfach gesagt: Weil es unglaublich viele Vorteile mit sich bringt! Beispielsweise lassen sich Microgreens das ganze Jahr lang anziehen. Das macht dich unabhängig von der Witterung draußen und ermöglicht dir jederzeit eine gesunde Nährstoffversorgung. Selbst dann, wenn deine Gemüse- und Hochbeete draußen gerade unter einer dicken Schneedecke schlummern!
Zu Hause und selbst gezogen, bringt das Mikrogrün außerdem den Vorteil mit sich, dass du ganz genau weißt, wie und aus welchem Saatgut deine Microgreens heranwachsen. Und: Du kannst aus einer riesigen Vielfalt verschiedener Arten und Sorten wählen und unter all den vielen Microgreens die finden, die am besten zu dir und deinen Lieblingsgerichten passen – und bist dabei nicht auf die Sorten beschränkt, die vorgezogen im Handel angeboten werden.
Wer Microgreens mit Keimsprossen vergleicht, wird außerdem feststellen, dass Microgreens üblicherweise deutlich unkomplizierter in der Handhabung sind. Weil Keimsprossen in Wasser wachsen, sollten sie nämlich meist mehrfach täglich gespült werden. Bei Microgreens kannst du dir diesen Aufwand in der Regel sparen: Denn die werden für gewöhnlich in Erde oder einem anderen Substrat gezogen. Auch das Risiko einer möglichen Belastung mit Keimen gilt – gerade vor diesem Hintergrund – bei Microgreens als geringer, verglichen zu Keimsprossen.
Darüber hinaus lassen sich Microgreens ohne jedwede Vorerfahrung in Sachen Gärtnern ziehen und nehmen außerdem so wenig Raum ein, dass sich in wirklich jedem Haushalt ein Plätzchen für sie finden dürfte – nicht umsonst erfreuen sich Microgreens auch und vor allem im Bereich des Urban Gardening riesiger Beliebtheit und kommen dabei sogar in Wohnungen ganz groß raus, die über keinen Balkon verfügen.
Und nicht zuletzt sind Microgreens eine tolle Möglichkeit, auch Kinder ans Gärtnern heranzuführen: In der kurzen Zeit, die bis zur Ernte vergeht, kann man dem Mikrogrün quasi täglich beim Wachsen zuschauen und gespannt verfolgen, wie es jeden Tag ein wenig größer wird.
Jede Menge gute Gründe also, es einmal selbst mit der Anzucht von Microgreens zu versuchen!
Welche Pflanzen eignen sich als Microgreens?
Grundsätzlich können Microgreens von zahlreichen Gemüsepflanzen, Kräutern und vielen Getreiden verwendet werden – von Mangold bis Salat, von Basilikum und Fenchel bis hin zu Radieschen, Möhren oder Erbsen, Weizen und Amaranth. Und tatsächlich gibt es sogar solche, bei denen man es auf den ersten Blick vielleicht gar nicht denken mag: Sonnenblumen, zum Beispiel.
Nicht für die Anzucht als Microgreens geeignet sind dagegen die sogenannten Nachtschattengewächse – wie Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und Co. Wegen des darin enthaltenen Solanins ist das Mikrogrün aus solchen Pflanzen generell ungenießbar und nicht zum Verzehr geeignet.
Wie werden Microgreens angebaut?
Der Anbau von Microgreens ist denkbar einfach: Neben professionellen Anzuchtsets eignet sich dafür nahezu jede Schale, die du in deinem Haushalt findest und die dir ausreichend Platz bietet, um sie ein paar Zentimeter hoch mit Anzuchterde zu befüllen.
Dazu benötigst du natürlich auch das richtige Saatgut – im Optimalfall Bio-Saatgut und solches, das speziell für die Anzucht von Keimsprossen oder Microgreens gedacht ist, wie etwa unsere SaatPur BIO Keimsaat, die du in zahlreichen tollen Varianten im Shop findest, darunter etwa Sorten wie unsere „BIO-Keimsprossen Senf Black Mustard“ oder die „BIO-Keimsprossen Radies Red Hurricane“.
Ein gewichtiger Unterschied bei der Aussaat von Microgreens und der von Pflanzen, die du als ausgewachsenes Gemüse verzehren möchtest, ist außerdem der, dass die Keimsaat für deine Microgreens viel dichter gesät wird: Da du die Pflanzen später nicht vereinzeln und umpflanzen, sondern sie im Jungstadium ernten und dabei natürlich einen besonders hohen Ertrag erzielen möchtest, gelten die üblichen Abstände, wie du sie vielleicht von Gemüsepflanzen kennst, bei Keimsaat für Microgreens nicht: Stattdessen wird das Saatgut eher dicht gesetzt, damit aus deinem Substrat auch möglichst viele kleine Microgreens wachsen.
In manchen Fällen sollten die Samen vor der Aussaat außerdem eingeweicht werden – also immer genau auf die Angaben auf den Saat-Tütchen achten.
Nach der Aussaat solltest du dein Saatgut leicht andrücken und anschließend vorsichtig gießen: Am besten greifst du hier zu einer Sprühflasche, mit der du Keimsaat und Substrat befeuchtest – mit einer Gießkanne würdest du dein Saatgut sonst unter Umständen wegschwemmen, außerdem sollte die Erde nicht völlig durchnässt, sondern nur gut befeuchtet werden, damit du keinen Schimmel riskierst.
Je nachdem, ob du es bei der Keimsaat für deine Microgreens mit Dunkelkeimern oder Lichtkeimern zu tun hast – also Pflanzen, die im Dunkeln oder im Hellen keimen –, kommt deine Schale mit Samen bis zum Keimen nun entweder an einen hellen Ort oder aber ins Dunkle. Alternativ kannst du bei Dunkelkeimern die Keimsaat auch mit ein wenig Erde bedecken oder über deine Pflanzschale eine weitere stellen, in der du vielleicht eine andere Sorte Microgreens ziehst.
Wie wachsen Microgreens am besten?
Entscheidend für das optimale Wachstum deiner Microgreens sind neben der Qualität deiner Keimsaat auch eine gute Erde und vor allem: die richtigen Lichtverhältnisse, die passende Temperatur und ausreichend Feuchtigkeit. Achte also bei der Anzucht deiner Microgreens genau auf die Angaben auf den Saat-Tütchen. Manche haben spezielle Bedürfnisse und keimen nur bei bestimmten Temperaturen.
Auch und gerade in Sachen Feuchtigkeit gilt es außerdem, das richtige Maß zu finden, in dem deine Keimsaat optimal keimen kann und deine Microgreens perfekt gedeihen können: Die Erde sollte nicht austrocknen – „ertränken“ solltest du Keimsaat und Microgreens aber auch auf keinen Fall. Falls du die Schale mit deiner Keimsaat bei Dunkelkeimern mit einem anderen Gefäß bedeckt haben solltest, ist es außerdem wichtig, sie regelmäßig zu lüften – also ein- bis zweimal pro Tag die obere Schale zu entfernen. Das beugt auch einem möglichen Befall mit Schimmel vor.
Generell gilt: Solltest du in einer deiner Microgreens-Schalen Schimmel entdecken oder einen unangenehmen Geruch feststellen, lieber keine Experimente machen, die dir den Magen verderben könnten, und stattdessen lieber noch einmal von vorn anfangen.
Wann werden Microgreens geerntet?
Sobald sich die Keime deiner Microgreens entwickelt haben und über der Erde wachsen, kannst du die Abdeckung der Schale dann dauerhaft entfernen. Jetzt heißt es: weiterhin feucht halten – und abwarten, bis du in wenigen Tagen deine ersten, schmackhaften Microgreens ernten darfst! Der Erntezeitpunkt kann dabei bereits wenige Tage nach der Aussaat liegen oder mehrere Wochen in der Zukunft – je nach Art (Licht oder Dunkelkeimer), Anbaumethode, Anbaubedingungen und natürlich der verwendeten Microgreen-Sorte.
In den meisten Fällen – oder eher gesagt: bei den meisten Sorten – kann die Ernte aber bereits 7 bis 14 Tage nach Aussaat beginnen. In diesem Zeitraum entwickeln die meisten Sorten bereits kräftige Keimblätter, die bei richtiger Belichtung und Temperatur schon 4-7 cm nach oben gewachsen sind und dann einfach mit einer sauberen und keimfreien Schere direkt über dem Erdsubstrat abgeschnitten werden können. Alternativ kann man Microgreens natürlich auch mit einem scharfen Messer ernten.
Welche Microgreens sind am beliebtesten?
Obwohl es inzwischen eine unglaublich riesige Vielfalt an Keimsaat für Keimsprossen und Mikrogrün gibt, haben sich mit der Zeit doch einige besonders beliebte Microgreens etabliert. Manche etwa haben besonders breite Verwendungsmöglichkeiten, andere einen ganzen speziellen Geschmack oder wachsen extrem schnell. Kresse beispielsweise – wie du sie etwa aus unserer SaatPur BIO Keimsaat „BIO-Keimsprossen Kresse“ ziehen kannst – gehört zweifelsohne noch immer zu den ganz großen Klassikern auf heimischen Fensterbänken.
Aber auch zahlreiche andere Microgreens erfreuen sich großer Beliebtheit: So beispielsweise Radieschen und Senf, die – je nach Sorte – unterschiedlich viel Schärfe in die Küche bringen, oder auch Brokkoli, der mit seinem hohen Nährstoffgehalt als eines der gesündesten Microgreens überhaupt gilt. Auch Sonnenblumen, die mit ihrem leicht nussigen Geschmack vielen Gerichten eine ganz besondere Note verleihen, gehören bei vielen Hobby-Gärtnern zum Standard-Sortiment, ebenso wie manche Kohlsorten und Microgreens aus Kräutern.
Welche Microgreens sind die besten für Anfänger?
Das Erfreuliche an Microgreens: Man braucht weder einen grünen Daumen noch Erfahrung im Gärtnern, um erfolgreich seine eigenen Microgreens zu ziehen. Dennoch gibt es einige Arten von Microgreens, die etwas kniffliger in der Anzucht sind als andere. Manche benötigen mit bis zu drei Wochen besonders lange bis zur Ernte, andere reagieren empfindlich, wenn sie nicht unter optimalen Licht- und Temperaturverhältnissen wachsen, oder müssen – so etwa im Fall von Hülsenfrüchten – erst eingeweicht werden, bevor es an die Anzucht gehen kann.
Wer sich als Einsteiger an Microgreens versuchen möchte, ist deshalb gut bedient mit Arten, die besonders schnell wachsen und auch kleinere Fehler beim Anbau verzeihen: Gut geeignete Microgreens für Anfänger sind vor diesem Hintergrund etwa Radieschen, die mit etwas Glück schon nach etwa einer Woche geerntet werden können, wie etwa unsere Sorte „BIO-Keimsprossen Radies Red Hurricane“, oder auch Kresse, die oft bereits nach noch kürzerer Zeit knackfrisch auf den Teller wandern darf – wie beispielsweise unsere Sorte „BIO-Keimsprossen Kresse“.
Auch bei Brokkoli darfst du dich in der Regel schon nach zehn Tagen – manchmal sogar schneller – über leckere frische Microgreens freuen – wer als Einsteiger mit Microgreens loslegt, muss also auch hier nicht lange auf rundum gesundes Mikrogrün frisch von der eigenen Fensterbank warten!
Fazit: Microgreens – Superfood für 365 Tage im Jahr!
Ganz klar: Mit dem Einstieg in die Welt der Microgreens entdeckst du nicht nur eine dekorative und aromatische Möglichkeit, deine alltäglichen Gerichte mit dem gewissen Etwas aufzuwerten, sondern erhältst auch ein absolutes und nährstoffreiches Superfood, das du mit dem passenden Zubehör für die Anzucht von Microgreens quasi 365 Tage im Jahr anbauen kannst! Wenn das mal nicht nachhaltig ist.
Und? Haben wir auch bei dir die Lust geweckt, deinen Lieblingsgerichten mit Microgreens eine ganz neue Geschmacksvielfalt zu verleihen? Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Einstieg in die gesunde, bunte Welt der Microgreens!