Hochbeete sind mit Abstand einer der größten Erleichterungen, die wir in der täglichen Gartenarbeit erfahren können. Denn im Gegensatz zur konventionellen Gartenarbeit im Freiland, auf dem Acker oder im heimischen Nutzgarten, bringt die Nutzung von Hochbeeten so einige Vorteile mit sich, die sich nicht nur auf Ertrag und Geschmack von Gemüse, Kräutern und Co. auswirken. Aber was sind die größten Vorteile eines Hochbeets? Und vor allem: Haben Hochbeete auch Nachteile?
Die größten Vorteile eines Hochbeets
Rückenschonende Arbeit
Jeder der einmal mit einem Hochbeet gearbeitet hat, weiß die angenehmere Arbeitshöhe der hoch angelegten Gartenflächen sofort zu schätzen. Denn anders als beim konventionellen Nutzgarten, müssen wir bei der Bewirtschaftung eines Hochbeets nicht mühsam auf dem Boden kriechen, knien und schuften, sondern können Aussaat, Pflege, Unkrautbekämpfung, Düngung, Ernte und Schnitt unserer Pflanzen ganz einfach auf individueller Arbeitshöhe vornehmen. Die meisten komfortablen Hochbeete haben eine Höhe von etwa 70 bis 100cm und sind damit vergleichbar mit der Arbeitshöhe einer Küchen-Arbeitsplatte. Doch grundsätzlich gilt natürlich jedes künstlich angelegte Beet oberhalb des Erdniveaus als Hochbeet. Von rückenschonender Arbeite ist hier natürlich nicht zu sprechen, wenn das “Hochbeet” lediglich eine Gerüstbolenbreite überhalb der Erde hervorscheint.
Reichhaltiges Nährstoffangebot
Je nach Art, Größe und verwendetem Erdtyp ist das Nährstoffangebot eines Hochbeets enorm. Denn in den meisten Hochbeeten werden mehrere Schichten aus Schnittgrün, Kompost, Humus und klassischer Gärtnererde verarbeitet, womit sich ein mehrschichtiger Nährstoffkomplex ergibt. Schließlich können die unterliegenden Schichten aus Grünabfall im Laufe der Zeit mit einsetzender Verrottung zusätzliche Nährstoffe in die überliegenden Erdschichten abgeben, sofern das Erdreich im Hochbeet von Zeit zu Zeit auch einmal umgewälzt wird. Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser automatischen Kompostierung ist die durch die Verrottung entstehende Wärme, was uns zu dem nächsten Punkt führt.
Speicherung von Wärme
Ohne Wärme geht beim Anbau von Nutzpflanzen nahezu garnichts. Erst wenn der Erdboden im Frühjahr die nötige Wärme hat, beginnen die Samen zu keimen, Pflanzen zu wachsen und die Früchte entwickeln sich bis hin zur Erntereife. Auch wenn nicht jedes Gemüse so wärmebedürftig wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Co. sind, hat eine ausgewogene Wärmeverteilung und Wärmeverfügbarkeit einen außerordentlich positiven Effekt auf das Wachstum der angebauten Pflanzen. Im Grunde hat ein Hochbeet dabei gleich drei Vorteile in Punkto Wärme im Gepäck:
- Erwärmung durch Zersetzung: Die meisten Hochbeete bieten ausreichend Platz für verschiedene Schichten aus Erde und Grünabfall, die mit einem cleveren Aufbau mit einer automatischen Kompostierung verglichen werden können. Durch das Einbringen von nährstoffreichem Grünabfall werden im Laufe der Zersetzung nicht nur Nährstoffe frei, sondern auch ein erhebliches Maß an Wärme, das in den Hochbeeten wie eine Fußbodenheizung wirkt und das umgebende Erdvolumen zusätzlich zur Umgebungstemperatur und Sonneneinstrahlung erwärmt.
- Schnellere Erwärmung durch Sonneneinstrahlung: Anders als beim Freiland, in dem lediglich die Erdoberfläche von der Sonneneinstrahlung profitiert, kann das Hochbeet über alle Seitenwände, welche auf süd-, west- oder östlicher Seite positioniert sind, die Sonnenstrahlen absorbieren und damit Wärme aufnehmen. Durch die größere Oberfläche des Hochbeets wird dieser Effekt im Vergleich zum Erdboden also sehr stark verstärkt, womit sich das Hochbeet im Durchschnitt deutlich zügiger aufwärmt als ein vergleichbares Volumen im freien Erdboden. Jedoch ist damit auch gleichzeitig die durchschnittliche Temperaturdifferenz viel höher, was in den (wenigen) Nachteilen noch deutlicher wird.
- Erwärmung durch Umgebungsluft: Wenn die Sonneneinstrahlung zu gering ist, um als primärer Faktor für die Erwärmung zu zählen, führt eine hohe Lufttemperatur zu einem vergleichbaren Ergebnis. Durch die große Oberfläche des Hochbeets kann die im Vergleich zum Erdbogen i.d.R. wärmere Luft das Hochbeet erwärmen und hat so zusätzlich positiven Einfluss auf das Wachstum.
Unanfälliger gegen Schädlinge
Schon mal eine Schnecke über den Kantstein springen sehen? Wir auch nicht. Die Höhe am Beet ist der wirkungsvollste Schutz gegen Schädlinge wie Schnecken oder Erdflöhe, die auf natürliche Weise in nahezu jedem Garten vorkommen und zur natürlichen Fauna gehören, wie die Schaumkrone zum Pils. Doch wer erst einmal akuten Schneckenbefall in seinem Salat-Beet entdeckt hat, wird ihn nur mühsam wieder los. Deshalb bietet ein Hochbeet aufgrund seiner schieren Höhe den wirkungsvollsten Schutz gegen Schnecken und Co. Hochbeete, bei denen die Außenseiten keinen direkten Erdkontakt haben, sind dabei noch deutlich besser vor Schädlingsbefall geschützt, falls die unerwünschten Gäste die rauen Seitenwände (z.B. aus sägerauem Holz) doch einmal erklimmen sollten.
Kontrolle über Bodenverhältnisse
Einer der weiteren Vorteile eines Hochbeets liegt in der peniblen Kontrolle über die Bodenverhältnisse. Schließlich können – oder vielmehr müssen – wir schon beim Aufbau des Hochbeets zusätzliches Erdmaterial heranschaffen, um das Hochbeet damit aufzufüllen. Dabei wird nicht selten noch Kompost oder unterschiedliche Grünmasse in die Erde eingearbeitet, womit wir das Nährstoffangebot des Bodens gut kontrollieren können. Jedoch ist beim Düngen und Wässern von Hochbeeten darauf zu achten, dass nicht übermäßig viel Nährstoffe ausgebracht werden oder die Erde im Hochbeet über- oder unterwässert wird und austrocknet. Denn im Gegensatz zum Freiland speichern Hochbeete aufgrund des beschränkten Erdvolumens deutlich weniger Wasser als die meisten Gartenböden.
Mobil und flexibel
Gerade kleinere Hochbeete haben den klaren Vorteil, dass sie in den meisten Fällen transportabel sind und damit ihr Standort frei gewählt werden kann. Abhängig von der Bepflanzung und dem Sonnenbedarf können Hochbeete bis einer Größe von ca. 175 cm i.d.R. recht gut transportiert und umgestellt werden, sofern diese nicht fest mit dem Untergrund verbunden sind oder es sich um ein Hochbeet mit eigenem Rahmen aus Metall oder Holz handelt, das ausreichend Stabilität für einen Transport bietet.
Verminderte Frostgefahr
Bereits etwa 50-100 cm über dem Erdboden verringert sich die Gefahr von Bodenfrost erheblich, der gerade im April und Mai bis zu den Eisheiligen immer wieder auftreten kann. Von Bodenfrost sprechen wir dann, wenn die Temperatur in einer Höhe von 5 cm unter dem Gefrierpunkt liegt, während ab 2 Metern Höhe die Lufttemperatur noch positiv ist. Da leuchtet es ein, dass gerade junge Keimlinge im Hochbeet deutlich bessere Überlebenschancen haben, wenn sie zur Frostzeit bereits ausgetrieben sind. Grund für den Bodenfrost ist übrigens das Abstrahlen von Wärme über die Nacht, die aufgrund der Thermodynamik zur stärkeren Abkühlung der untersten Luftschicht führt und damit die Gefahr für Bodenfrost stimuliert.
Windschutz
Auch der Schutz vor übermäßigem Wind gehört zu den Vorteilen eines Hochbeets. Die meisten Hochbeet-Konstruktionen widerstehen starken Luftströmungen auf dem Boden und schützen die Pflanzen durch ausreichend hohe Umrandungen oder gar Abtrennungen aus Glas, Kunststoff oder Holz. Zudem lassen sich die meisten Hochbeete problemlos in der Nähe von Mauern oder anderen Bauwerken positionieren, wo sie nicht nur von möglicher Wärmestrahlung profitieren, sondern auch von einem windgeschützten Standort.
Optimale Größe für jeden Bedarf
Es ist ein Wenig wie beim Kühlschrank: Wenn der Apparat in Relation zu unserem täglichen Lebensmittelbedarf viel zu groß ist, neigen wir dazu, unnötig viele Lebensmittel einzulagern, die am Ende abgelaufen in die Mülltonne wandern. Auch wenn sich die meisten Gewächse in einem Hochbeet grundsätzlich auch lange halten, insbesondere wenn sie zur zum unmittelbaren Verzehr geerntet werden, neigt der durchschnittliche Hobbygärtner im Garten oftmals zum saattechnischen Exzess. Wer mehr sät als er essen kann, produziert im schlimmsten Fall zwar nur Kompost, davon aber dann eben recht viel. Gerade in Nutzgärten mit viel Freifläche ist dieser Effekt zu beobachten: Wo Platz ist, wächst auch etwas! Vorteil eines Hochbeets: Wir müssen unseren Bedarf genau planen und unser(e) Hochbeete in Größe und Volumen entsprechend abstimmen. In den meisten Fällen lassen sich Hochbeete aber individuell konfigurieren oder zumindest in ihrer Größe bedarfsgerecht planen.
Nachteile von Hochbeeten
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Da wächst im heimischen Garten zwar eher weniger Gemüse, dennoch haben natürlich auch Hochbeete ihre Schattenseiten – oder nicht so metaphorisch gesprochen – auch ein paar Nachteile. Schließlich ist auch die Arbeit im Garten immer ein Kompromiss aus vielen möglichen Optionen.
Temperaturdifferenz
Was wir unter dem Punkt “Speicherung von Wärme” als absoluten Vorteil ausgelegt haben, kann man natürlich auch etwas Indifferenz als Nachteil werten. Denn die zügige Erwärmung eines Hochbeets hat zur Folge, dass auch die Temperaturdifferenz im Tagesverlauf überdurchschnittlich hoch ist. Die meisten Gewächse nehmen das zwar als absoluten Pluspunkt auf, doch einige Gewächse können mit großen Temperaturdifferenzen etwas schlechter umgehen.
Begrenztes Volumen
Natürlich ist das Volumen und damit die Anbaukapazität eines Hochbeets einfach durch seine Außenmaße begrenzt. Wer mehr ernten will, muss seinen Ertrag optimieren oder weitere Hochbeete aufbauen, wenn die Ernte gesteigert werden soll. Das ist aber nicht immer ohne Weiteres möglich, daher sollte man sich sehr genau überlegen, womit man den wertvollen Platz in einem Hochbeet wirklich ausfüllt.
Kostenintensiv
Hochwertige und haltbare Hochbeete sind in den meisten Fällen aus ebenso haltbaren Materialien gefertigt und dementsprechend durchaus kostenintensiv. Auch wenn es viele billige und sehr günstige Hochbeete auf dem Markt gibt, sollte man sich bei dem Kauf eines Hochbeets schon sehr genau darüber informieren, was man wirklich möchte. Wer keine flatterige Folien-Hochbeete mit schlecht vernagelten Dachlatten möchte, die bereits nach wenigen Monaten mit dem Faulen beginnen, greift zum edlen Design-Hochbeet aus Lärche oder anderen Harthölzern, die aufgrund ihres hohen Harzanteils einen natürlichen Schutz gegen Verwitterung mitbringen. Hochbeete von miorto werden beispielsweise aus massiver Lärche, hochwertigem Stahl und Schadstoff-freier EPDM-Folie mit mehr als 1mm Stärke gefertigt und gehören damit ganz klar zu einem nachhaltigen Garten-Design, das viele Jahrzehnte überstehen kann und viele Jahre im Mittelpunkt des eigenen Gartens steht.