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Auf die Größe kommt es an. Das gilt zumindest in Punkto Umtopfen. Denn gerade Container– bzw. Topfpflanzen sind auf regelmäßiges Umtopfen angewiesen, sofern sich die Pflanzen optimal entwickeln und eine gesunde, gleichbleibende Vitalität an den Tag legen soll. Doch damit das Pflanzenwachstum (im wahrsten Sinne des Wortes) im “grünen Bereich” bleiben kann, müssen einige Faktoren in Bezug auf die Topfgröße erfüllt sein.  Wann sollte man umtopfen? Und welche Dinge sind beim Umtopfen zwingend zu beachten? Genau diese Fragen schauen wir uns in diesem Beitrag an.

Warum regelmäßiges Umtopfen wichtig ist

Was nicht im Freiland wächst, wächst eben im Topf. Und weil der Lebensraum einer Pflanze auf den Topfbereich beschränkt ist, ganz egal ob es dabei um Heckenpflanzen, Obstgehölze, Zierpflanzen, Zimmerpflanzen oder Gemüsepflanzen geht, ist die Topfgröße der wohl entschiedenste Faktor für einen gesunden und kräftigen Wuchs. Denn nur wenn die gewählte Topfgröße zur Pflanze passt, hat diese auch ausreichend “Kraft”, um sich gesund und vital zu entwickeln.

Damit eine Pflanze im Topf gut wachsen kann, benötigt diese neben ausreichend Wasser und Nährstoff auch eine solide Standfestigkeit bzw. Resistenz gegen Schräglage oder unkontrollierten Wuchs. Ist der Topf zu klein, hat die Pflanze also schlichtweg nicht ausreichend Möglichkeit, sich gegen Wind & Wetter zu wehr zu setzen, knickt um, bricht weg und stirbt ab.

Pflanzen sind dabei gar nicht so unterschiedlich zu uns Menschen. Ein 2 Meter große, junge Leistungssportler benötigt deutlich mehr Nährstoffe und Wasser, als ein Rentner mit geringer Körpergröße. Während der Rentner an seiner kleinen 500ml Trinkflasche nahezu einen ganzen Tag zu Kämpfen hat, leert der Leistungssportler die Trinkflasche in nur einem Zuge. Ähnlich verhält es sich mit der Topfgröße bei Pflanzen.

Je größer die Pflanze, desto mehr Nährstoffe und Wasser werden benötigt. Bietet der Topf aufgrund seiner geringen Größe im Verhältnis zur Pflanzengröße nur unzureichend Wasser- und Nährstoffangebot, stellt sich die Pflanze damit auf eine Mangelversorgung ein und schränkt ihr Wachstum ein, um auch bei Wasser- und Nährstoffmangel überleben zu können.

Durch das regelmäßige Umtopfen der Pflanze wird dieser Effekt verhindert. Die Pflanze findet ausreichend lockeres, frisches Erdvolumen vor, um das Wurzelwerk weiter auszubilden. Erst mit den neuen Wurzeln ist sie in der Lage, auch den übrigen Teil der Pflanze mit neuem Grün zu versorgen oder gar Früchte und Saat zu bilden.

Damit lässt sich auch gut erklären, warum einige Pflanzen eher “vor sich herkümmern”, während andere Pflanzen geradezu in Wachstum explodieren. Dieser Faktor ist gerade bei gekauften Pflanzen aus dem Gartencenter, Supermarkt oder Baumarkt zu beobachten. In den meisten Fällen werden gekaufte Topfpflanzen von den Baumschulen und Anzuchtbetrieben mit sehr kleinen Töpfen ausgeliefert, um Frachtkosten zu sparen. Schließlich werden diese nach Anzahl der gelieferten Pflanzen und nicht nach Erdvolumen bezahlt. Ein weiterer Faktor sind dabei die Lagerflächen im Verkauf. Je geringer die Topfgröße, desto mehr Pflanzen lassen sich auf kleinem Raum unterbringen. Daher sollten gekaufte Topfpflanzen generell zügig umgetopft werden.

Ab wann sollte man umtopfen?

Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen lässt sich sehr einfach bestimmen: Wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist und kein freier bzw. unbewurzelter Erdraum mehr vorhanden ist, sollte man eine Topfpflanze umtopfen. Das kann bei den meisten Kulturpflanzen grundsätzlich alle 1-2 Jahre passieren, während langsam wachsende Pflanzen auch mit einem Umpflanz-Intervall von 3-4 Jahren auskommen.

Als Faustformel gilt: Je schneller die Pflanze wachsen soll, desto häufiger muss umgepflanzt werden. Einjährige Pflanzen oder Gemüsekulturen (z.B. Zucchini, Paprika oder Gurken im Topf) werden unterjährig gerne zwei bis drei mal umgepflanzt, wenn diese aus dem Anzuchtkasten stammen oder gar pikiert wurden.

Ab wann man umtopfen sollte

Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen ist leicht zu erkennen: Sobald die Erde vollständig durchwurzelt ist, kann die Pflanze einen größeren Topf vertragen

Auch wenn der Wasserhaushalt einer Pflanze sehr strapaziert ist, weil an sommerlichen Tagen ein mehrfaches Bewässern der Pflanze erforderlich scheint, ist es an der Zeit, dem Grün einen neuen Topf zu spendieren. Andernfalls kann man sich auf unzureichendes Wachstum, absterbende Triebe und ausbleibende Früchte einstellen.

Richtig umtopfen: 5 Schritte

Das Umtopfen ist leicht erledigt, wenn man dabei die folgenden fünf Schritte berücksichtigt:

1: Größeren Topf vorbereiten

Bereite einen neuen Topf vor, der bei kleinen Topfpflanzen (unter 5 Liter Volumen) mindestens 3-4 cm im Durchmesser größer ist, während bei Pflanzen mit mehr als 5 L Topfvolumen auch 5-6 cm oder mehr vertragen können. Der Topf wird dabei mit einer frischen, humusreichen Erde gefüllt und je nach Bedarf der Pflanze mit etwas Dünger sowie Sand oder Tongranulat angereichert, um einen lockeren Boden mit hoher Speicherfähigkeit für Wasser zu erzielen. Der Topf sollte am Boden bereits mit etwas Erde bedeckt sein, bevor der kleine Topfballen in den Topf gesetzt wird.

2: Wurzelwerk der Pflanze lösen

Durch vorsichtiges und ringsum gleichmäßiges Andrücken und Anpressen der Kunststofftöpfe an den Pflanzenballen lässt sich der Ballen samt Wurzelwerk i.d.R. gut vom alten Topf lösen. Starre oder poröse Töpfe müssen ggf. aufgeschnitten werden, damit sich die Pflanze entfernen lässt. Das gilt auch für die meisten Pflanzen, die direkt in einen handelsüblichen Übertopf aus dem Baumarkt gepflanzt werden. Diese weisen generell gekröpfte Ränder auf, in denen sich die Wurzeln der Pflanzen festsetzen, was ein einfaches Entfernen des Topfballen in vielen Fällen unmöglich macht.

3: Gelösten Topfballen in den neuen Topf setzen

Der nun gelöste Topfballen wird vorsichtig in den neuen Topf gesetzt. Dieser sollte mindestens zu 1/5 mit Erde gefüllt sein, damit im Bodenbereich des Topfes neue Wurzeln gebildet werden können. Der Topf sollte so gewählt sein, dass die Oberkante des alten Erdballens in etwa 3-5 cm unter der neuen oberen Topfkante liegt.

4: Neuen Topf mit Erde auffüllen

Der neue Topf wird nun langsam mit neuer Erde gefüllt, die an den Seiten leicht komprimiert und angedrückt wird, damit der Erdballen einen sicheren Stand bekommt. Es sollte darauf geachtet werden, dass ein fehlerhafter Wuchs in diesem Schritt leicht korrigiert wird. Die maximale Füllhöhe des Topes hängt dabei von der Position des Erdballens ab. Die Oberkante des Erdballens sollte nicht mehr als ein oder zwei Finger breit mit Erde aufgefüllt werden, da ansonsten der untere Bereich des Haupttriebes durch ständige Feuchtigkeit im Erdreich von Schimmel und anderen Pilzen befallen werden kann und schließlich abstirbt.

5: Pflanze kräftig angießen

Nach dem Umtopfen sollten die Pflanzen kräftig angegossen werden, um die Wurzelbildung anzuregen und das Anwachsen der Pflanze zu unterstützen. Liegt das Topfvolumen des neuen Containers über dem 2- bzw. 3-fachen Volumen des alten Containers, sollte as Angießen nicht übermäßig erfolgen. Andernfalls kann Staunässe auftreten, da das geringe Wurzelwerk noch nicht in der Lage ist, die Feuchtigkeit des Containers zügig abzubauen.

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