Wer kennt es nicht: Du kaufst im Supermarkt einen frischen Topf Basilikum, stellst ihn auf die Fensterbank, den Küchentisch oder irgendwo auf den Balkon – und nach wenigen Tagen lässt er traurig die Blätter hängen, während die ersten Blätter sich grau oder braun färben. Eigentlich war der Basilikum aus dem Supermarkt für das aromatische Feintuning einer frischen Pasta Calabrese gedacht – doch für das traurige Grün bleibt oftmals nur noch der Weg in die Biomülltonne. Wer Basilikum aus dem Supermarkt kauft, scheint sich also sprichwörtlich ein echtes „Weichei“ in die Küche zu holen.
Aber das muss nicht sein! Mit ein paar einfachen Tipps und Maßnahmen kannst du deinen Discounter Basilikum wieder einigermaßen fit machen – und ihn über Wochen, manchmal sogar Monate frisch halten, vielleicht sogar vermehren. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du aus einem geschwächten Supermarkt-Basilikum eine kräftige, aromatische Kräutergewächs machst.
Warum geht Basilikum aus dem Supermarkt so schnell ein?
Bei dem Supermarkt-Basilikum handelt es sich i.d.R. um eine weit verbreitete Sorte „Genovese„, die meist unter idealen Bedingungen gezüchtet wird – warm, ausreichend feucht aber ohne Staunässe, mit künstlichem, optimal reguliertem Licht. Kaum steht er bei dir zu Hause, bekommt er einen „einen auf die Mütze“: weniger oder zu viel Licht (oder sogar direkte – echte – Sonne!), Zugluft, Staunässe oder trockene Heizungsluft. Dazu kommt, dass diese Pflanzen oft viel zu dicht gepflanzt sind und sich die einzelnen Stängel gegenseitig das Leben schwer machen. Kein Wunder, dass der importierte Supermarkt-Basilikum bei dir zuhause so schnell das Handtuch schmeißt!
Mit den nachfolgenden Tipps kannst du aber das beste aus deinem Basilikum Topf herausholen!
1. Tipp: Umtopfen in frische Erde – der erste Schritt zum Überleben
Der Supermarkt-Topf ist meist viel zu klein, und die Erde darin hält Wasser eher schlecht, um gezielt die Staunässe in den Supermarkt-Regalen zu vermeiden. Deshalb: Nimm den Basilikum direkt nach dem Kauf aus dem Plastiktopf und setz ihn in einen größeren Topf (mind. Ø 12–15 cm), gern aus Ton, Beton oder Keramik, Kunststoff funktioniert aber natürlich ebenfalls. Wichtig ist, dass das Gefäß einen Abfluss von überschüssigem Gießwasser ermöglicht. Das freie Topfvolumen füllst du mit einer frischen und sauberen Kräutererde , die einen passenden pH-Wert und keine übermäßige Düngung aufweist und sich damit optimal für die meisten Küchenkräuter eignet.
So funktioniert das Umtopfen von Basilikum:
- Lockere den Wurzelballen vorsichtig.
- Bei größeren Pflanzen und großem Topfvolumen: Teile die Pflanze in 2–3 kleinere Gruppen – das entlastet die Wurzeln und nimmt Wurzeldruck.
- Verwende frische Kräutererde oder Bio-Blumenerde.
- Wichtig: Drainageschicht (z. B. Blähton oder Kies) unten im Topf, damit keine Staunässe entsteht (falls kein direkter Abfluss von Gießwasser möglich ist)
Tipp: Der Basilikum liebt lockere, nährstoffreiche Erde. Eine Prise Sand oder Perlite untergemischt sorgt für bessere Belüftung der Wurzeln.
2. Tipp: Alte Blätter abschneiden – Platz für neue Triebe
Häufig sind schon beim Kauf einige Blätter welk oder gelblich. Diese solltest du direkt mit einer sauberen Schere entfernen, denn sie kosten die Pflanze unnötig Energie.
So schneidest du Basilikum richtig:
- Verwende eine scharfe Schere oder deine Finger.
- Schneide ganze Triebe oberhalb eines Blattpaares ab, nicht nur einzelne Blätter.
- So regt der Schnitt das Wachstum neuer Triebe an – dein Basilikum wird buschiger.
Extra-Tipp: Ernte regelmäßig! Je mehr du (richtig!) schneidest, desto kräftiger und buschiger wächst dein Basilikum nach.
3. Tipp: Den Basilikum Richtig düngen
Frische Erde enthält meist schon genug Nährstoffe für die ersten Wochen. Danach freut sich dein Basilikum aber über etwas Nachschub an Nährstoffen, den du idealerweise mit einem passenden Kräuterdünger abgeben kannst.
So düngst du Basilikum richtig:
- Alle 2-3 Wochen etwas Bio-Kräuterdünger in das Gießwasser geben.
- Alternativ: Flüssigdünger für Gemüse oder ein schwacher Brennnesselsud.
- Überdüngung vermeiden – das schadet mehr, als es hilft.
4. Tipp: Der perfekte Standort für Basilikum – Sonne, aber keine Hitze
Basilikum stammt aus warmen, mediterranen Regionen und liebt viel Licht, aber keine pralle Mittagssonne hinter Glas. Diese Verbrennt die Blattoberfläche schnell und führt zu welken, braunen Blättern.
Der ideale Platz für Basilikum:
- Heller, sonniger Fensterplatz, z. B. Südfenster (mit leichter Schattierung mittags) oder ein geschützter Standort auf dem Balkon
- Temperaturen zwischen 18 und 25 °C.
- Keine direkte Zugluft und keine Heizungsluft.
Gießen nicht vergessen: Basilikum mag es gleichmäßig feucht, aber keine nassen Füße! Gieße deinen optimierten Supermarkt Basilikum lieber öfter mit kleinen Mengen als selten viel. Wenn die Erde trocken ist, tauche den Topf kurz in Wasser. Was den sicheren Tod bringt: Der Urlaubs-Extra-Guss. Wenn du ein paar Tage verreist und denkst, du kannst den Wasserbedarf einer Woche direkt an einem Tag verabreichen, führt das in den meisten Fällen zum Exitus des Genovesers.
Fazit: Basilikum aus dem Supermarkt fit machen lohnt sich
Mit ein bisschen Pflege und Geduld wird dein Supermarkt-Basilikum zur echten Küchenpflanze, die deine Gerichte lange mit frischem Aroma versorgt. Umtopfen, schneiden, richtig düngen und ein guter Standort – mehr braucht es nicht, damit aus einer schwachen Pflanze ein kräftiges Basilikum-Büschel wird. Wer jedoch Wert auf eine robuste Basilikum-Pflanze setzt, die nicht nur tolerant gegenüber Standort, Wind und Wetter ist, der ist mit einem Kräuter-Hochbeet in den meisten Fällen besser beraten. Denn wer Basilikum direkt in der Erde außerhalb der eigenen Vier Wände aussät, profitiert von einer deutlich robusteren, ertragreicheren und noch aromatischeren Pflanze. Und wenn du alles richtig machst, kannst du dich schon bald um das Vermehren deines Basilikum kümmern.